Berlin, 08.09.2022 - "Die EZB korrigiert ihren Kurs mit der größten Leitzinserhöhung ihrer Geschichte und setzt ein klares Zeichen gegen den hohen Inflationsdruck in der Eurozone. Das begrüßen wir ausdrücklich", kommentiert Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), die heutige Entscheidung des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB). Bereits kurzfristig könnten die Leitzinserhöhungen den Wechselkurs des Euro stabilisieren.
An ihrem eingeschlagenen Weg dürfe die EZB trotz der gedämpften konjunkturellen Aussichten durch den Ukrainekrieg und die Energiekrise keine Zweifel aufkommen lassen. Weitere Zinserhöhungen seien notwendig, um den Kaufkraftverlust zu stoppen, und für die Wirtschaft verkraftbar, da die Finanzierungsbedingungen weiterhin noch günstig seien. Lediglich bei Zeitpunkt und Ausmaß weiterer Zinsschritte solle die EZB die nötige Flexibilität bewahren. Das drängendste Problem für die Wirtschaft sei die Energieknappheit. Darauf müssten allerdings die EU-Kommission und die Regierungen der Mitgliedsstaaten eine Antwort finden, nicht die EZB. "Konsequent das Ziel der Preisstabilität zu verfolgen, ist der beste Beitrag, den die EZB zur Überwindung der gegenwärtigen Krise leisten kann", erklärt Kolak.