Berlin, 13.12.2023 - Die deutsche Wirtschaft wird nach Ansicht des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) auch im kommenden Jahr nicht wachsen. "Die Bunderegierung hat mit ihrer Einigung auf wichtige Eckpunkte für den Bundeshaushalt des Jahres 2024 zwar Handlungsfähigkeit gezeigt. Doch bleibt die Unsicherheit über den weiteren Kurs der Wirtschaftspolitik hoch. Richtig ist, dass die Schuldenbremse eingehalten wird und dem Klimaschutzziel weiterhin eine hohe Priorität einräumt wird", so die BVR-Präsidentin Maria Kolak.
Die immer noch verfestigte Inflation, die hohen Leitzinsen, das schwache weltwirtschaftliche Umfeld und der anhaltende Fachkräftemangel dämpften die Konjunktur. Zudem sei mit dem Nahostkonflikt ein weiterer Belastungsfaktor für die Konjunktur entstanden. Der BVR hat daher seine Wachstumseinschätzung für Deutschland merklich vermindert. Demnach dürfte das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr lediglich stagnieren. Im Sommer hatte der BVR für 2024 noch mit einem Zuwachs um 1,3 Prozent gerechnet.
"Der trübe Wachstumsausblick ist aber nicht in Stein gemeißelt", ergänzt Kolak. Die Bundesregierung solle – ungeachtet der heutigen im Detail noch zu bewertenden Haushaltseinigung – Planungssicherheit für Wirtschaft und Privathaushalte schaffen. Dies sei essenziell, um die aufgestauten Investitionen in Gang zu bringen.
Der BIP-Prognosewert für das zu Ende gehende Jahr 2023 wird in der heute veröffentlichten BVR-Konjunkturprognose aber beibehalten (minus 0,3 Prozent). Auch an den bisherigen Prognosewerten zur Inflationsrate wird festgehalten (Rückgang von 6,0 Prozent im Jahresdurchschnitt 2023 auf 3,3 Prozent im Jahr 2024). Somit zeichnet sich ab, dass die hartnäckige Stagflationsphase in Deutschland zunächst anhält. Die preisbereinigte Wirtschaftsleistung stockt bei einer zeitgleich noch immer überdurchschnittlich hohen Inflation.